Samstag, 20. Juli 2013

Siebtens - der Strümpfe-Fabrikant




Der Lange-Strümpfe-Fabrikant und ich, meine fast ganz erfundene Geschichte.

– die früheste Quelle meiner Erotik, 
erdacht von meiner Seele –



Unsere Familien-Wandergruppe. Fünf Kinder und Vater und Mutter – und ein Freund der Familie, Onkel Paul. Singend und etwas albern wandern wir durch die Herbstfelder. Es ist manchmal schon kühl, doch heute ist es warm genug um mit nackten Beinen zu wandern.

Irgendwo rasten wir, und Onkel Paul macht ein kleines Lagerfeuer. Wir suchen etwas Zweige und Kleinholz zusammen . . . Onkel Paul hat eine kleine Strümpfe-Fabrik, er möchte umstellen auf sein Hobby, nur Lange-Strümpfe. „Die Socken können andere spinnen, die können das alle sehr gut. Doch Lange Strümpfe sind sehr selten, meistens aus dem Ausland, oder aus alten Sammlungen der nun alten Leute, die sie als Kinder trugen, damals in den 1940er Jahren.“

„Was denkst du dir da? Lange Strümpfe für wen?“ „Na mal sehen, ich werde für Kinder anfangen, die Langen Kinderstrümpfe sind schon so lange aus der Mode, daß es etwas sehr Neues ist.“

„Was meinst du mit LANGE-Strümpfe?“ frage ich. „– die bis hierhin hochgehen? – bis eben übers Knie, sogenannte Overknees?“ Onkel Paul zeigt mir ein paar Zeichnungen, „nein, längere, für´s ganze Bein. „Aber da gibt´s doch die Strumpfhosen,“ sage ich. Und Mamma nickt.

 die Prinzen von Belgien um 1900

 nach einem Gemälde von Rudolf Koller

„Vielleicht wird daraus eine neue Mode, was denkt ihr?“ „Und was möchtest du nun, Paul?“ Onkel Paul sieht zu mir rüber, „vielleicht machst du da mit?“ „Wieso mitmachen, was denkst du, könnte ich da machen?“

„Du könntest welche tragen und mir berichten, wie das ankommt, was die anderen sagen, und besonders, wie du selbst das fühlst, ganz lange Strümpfe an den Beinen, bis oben hin.“

„Auch über die Farben und vielleicht Muster.“

Er hast ein paar Zeichnungen dabei, und wie ich seine Zeichnungen ansehe, kommt mir ein sehr warmes Gefühl, „ja, das möchte ich mal ausprobieren.“ Und Paul zieht ein paar braune Strümpfe aus seinem Wander-Rucksack, „zieh die mal an, sie sind etwa für deine Größe.“

Ein witziges Gefühl. Sie reichen tatsächlich über das ganze Bein, bis hinein in meine schon sehr kurzen Hosenbeine. „Die behalte ich nun mal an, ja?“ Wir wandern weiter – doch die Strümpfe rutschen immer wieder nach unten, ich ziehe sie alle paar Minuten wieder hoch. Onkel Paul zeigt mir noch Bilder, auf denen ich sehe, daß die Strümpfe irgendwie festgehalten werden müssen, verschiedene Arten gibt es da. „Heute habe ich nichts dabei, doch sieh mal hin, wie möchtest du das erstmal ausprobieren?“ „Alle Arten, mal so mal so, alles versuchen.“

Und so wandern wir schließlich wieder nach Hause, und ich ziehe die Strümpfe immer wieder am Bein hoch. Nach ein paar Tagen kommt Onkel Paul zu uns und gibt mir ein paar Dinge, um die Strümpfe zu halten. Als erstes nehme ich zwei Ringe aus Gummilitze, die ich mir wie in diesen Bildern um die Oberschenkel schlinge und zusammen knöpfe. Das trage ich einigeTage, und ich gehe so zur Schule. Einen Lehrerin ist sehr erstaunt, „so haben die jungen Leute die Strümpfe um die Zeit 1920 getragen, wie kommst du darauf?“ Ich erzähle die Sache, und sie ist begeistert.

Sie sagt, „das ist eine weiche und sensible Kleidung, und ich habe immer wieder erlebt, daß Schüler, die sich weich oder leicht kleiden, interessanter sind, mehr lernen, sie machen mehr mit dem Erlernten.“

„In Polen, ein Volk, das durch den Krieg am meisten gelitten hat, hatten sie es am nötigsten, ihre alte Feinheit und Zartheit zurück zu gewinnen. Ich habe in polnischen Filmen und Illustrierten gesehen, wie sie

Die Strumpf-Bänder der Jahre 1880 bis 1940,
sowohl für Frauen wie für Kinder.

in den ersten Jahren nach dem Krieg Wert auf die zarte Kleidung legten. Besonders bei Kindern und Jugendlichen – auch Lange-Strümpfe in Zeiten, als sie in anderen Ländern schon unmodisch geworden waren. Vielleicht ist so eine kulturell feinere Generation heran gewachsen.“


 „Lange Strümpfe trugen früher die Frauen und Kinder, Männer fast nie,“ sagt der Onkel. Hier ein Mädchen mit Strumpf-Bändern, zeigt uns Onkel Paul:


Jedoch es gibt Probleme mit dieser Art: Wie ihr seht, bedecken die Strümpfe so zwar die Knie aber nicht das ganze Bein. Onkel Paul meint, „das war die Mode als die kurzen Hosen fast bis zu den Knien runter gingen. Na ja, sie waren eben nicht wirklich kurz. Bei den heutigen sehr viel kürzeren Hosen biete ich das als eine Kleidung für kühle Sommertage an, nackte Schenkel aber die Knie geschützt. Und du kannst die Strümpfe, wenn es dir zu warm wird, weiter runter rollen. Und es ist eine Form, Strümpfe zu tragen. Damals hatten sie fast nur schwarze Strümpfe, und hierfür würde das passen.“

Doch ich denke mir, manche andere Farben wären auch interessant. 

Die meisten Kinder und Jugendlichen haben nicht viel Spaß an Neuerungen, oder an neuen Moden. Sie bleiben lieber beim Gewohnten. Dennoch – ich habe mich gewundert, daß manche Leute in unserer Schule solche Strumpfmode auch ausprobieren wollten. Das habe ich Onkel Paul gesagt, und er hat ein Päckchen mit etwa 15 Paaren geschickt, alle in schwarz, mit den Gummilitze-Ringen. Es waren eher die Mädchen, die das probierten als die Jungen – Mädchen sind da risikofreudiger, wie Mamma sagte. Dennoch, auch Jungen machten ihre Versuche. Und einige blieben dabei, besonders ich als eine Art Vorreiter – wie Papa in seiner soldatischen Sprechweise sagte –, blieben für einige Jahre dabei. Wir Jugendliche trugen die neuen Strümpfe zu kurzer Kleidung, Röcke beziehungsweise kurze Hosen, so daß die Strümpfe immer ganz zu sehen sind. Und die oberen Bereiche der Oberschenkel auch. Ein Rest Nacktheit am Bein.

Die Gummilitzen-Ringe werden von Alters her „Strumpf-Bänder“ genannt. Mit den Strumpf-Bändern ist es so: Sie haben ja Knopflöcher und einen Knopf, so daß wir sie weiter oder enger knöpfen können. Doch so ganz ohne Probleme sind sie nicht: sie können den Blutlauf im Schenkel beeinträchtigen, meinte Mamma kritisch, also Vorsicht, nicht zu fest knüpfen!

Wir tragen ja auch manchmal bunte “Overknees“, also Strümpfe, die ohne Gummiringe halten. Eher Mädchen, die sich gerne mal schmücken, als Jungen. Doch diese Overknees sind oft sehr eng und bedrängen die Bewegungsfreiheit. Da sind mir die Langen Strümpfe von Onkel Paul angenehmer, sie bedrängen das Bein nicht, liegen loser an.

Und: die Methode mit den Strumpf-Bändern hat noch etwas: da unsere Oberschenkel eben über den Knien meistens am schmalsten sind – besonders bei jungen Leuten –, aber nach oben weiter werden, halten die Strumpf-Bänder zuverlässig nur eben über den Knien. Doch manche mochten sie lieber höher, mussten also die Strümpfe immer wieder ein wenig hochziehen. Das wurde bald zu einer Sitte: die Strümpfe hoch ziehen.

Mir allerdings ist es lieber, wenn die Strümpfe weit in die Hosenbeine hoch reichen. Und dann brauche ich ein Patent, das sicherer ist als die Strumpfbänder. Ich muß den Strumpf irgendwie nach oben ziehen, und da hat Onkel Paul das alte Patent der „Strumpf-Halter“ anzubieten. Irgendwo in der Unterwäsche kann man die Strumpf-Halter anknöpfen oder annähen. Er bot uns ein Unterhemd an, das ja wie üblich an den Schultern hängt and an dem weiter unten die Halter befestigt sind. Sehr angenehm, fand ich. Und die Länge der Halter kann ich einstellen: es sind Loch-Gummilitzen, die man am Hemd in verschiedener Höhe anknöpft. Und am Strumpf ist ein Knopf angenäht. Etwa so wie auf dieser Zeichnung, nur hat Toni zwei Knöpfe am Strumpf, etwas sicherer.



Diese Kleidung hat mir nun sehr gefallen. Ich kann fast das ganze Jahr über kurze Hosen tragen, und kann die Beine schützen wie ich will – mal wärmer, mal kühler. Früher hatte ich lange Hosen, wenn es kühler wurde, doch die mochte ich selten  gerne. Da ist mir das so viel lieber, selbst beim Schlittschuh-Laufen.

Im Winter kann man ja auch zwei Strümpfe übereinander tragen, oder als Oberstes echte wollene Strümpfe. 



Hier zeigt ein Bild, wie es bei den Mädchen aussehen mag. „Die Mädchen sollten besser ganz Lange Strümpfe anziehen, fast bis zu den Hüften.“

Hier noch mal genauer, Brigitte hat nur einen Strumpf-Halter, doch meistens trugen sie zwei an jedem Bein.


Wenn es in der Klasse zu heiß wird – nicht selten wird überheizt! –, ist es einfach, die Strümpfe hinunter zu rollen, so wie man will. Oder beim Sport.

Oft passierte es, daß so ein Knopf abriss. Und wenn dann der Strumpf runterrutschte, war es unangenehm, also wieder alle zehn Minuten hochziehen. Abhilfe: an jedem Strumpf zwei Knöpfe, am besten auch zwei Halter, so wie Toni es hat.

Meine Gefühle: ich liebe diese Spannung, mit der ich die Strümpfe hielt, ich liebte es auch, wenn an den Unterleib etwas kühle Luft von unten wehte – da waren ja weder Strümpfe noch viel Unterwäsche, wenn ich alles richtig angezogen hatte und zurecht zog. Das waren die gefühlsmäßigen Vorteile gegenüber langen Unterhosen oder heute Strumpfhosen. Ihr könnt es oben an dem Mädchenbild sehen. 

Wenn ich mal im Sommer den Oberkörper frei machen will und alle Oberkleidung ausziehe, dann kann ich das Unterhemd nicht auch abwerfen, wenn Strumpf-Halter dranhängen. Außerdem kommt mir das Anhängen an ein Unterhemd oder ähnliches reichlich kleinkindhaft vor, und ist mir außerdem zu schlapp. Deswegen bot der Onkel mir eine andere Technik an: den Strumpfhalter-Gürtel. Er ist patenter, und er fühlt sich sportlicher an, er umfässt den Bauch in zuverlässiger Weise. 

Onkel Paul hat diese Skizzen vorher machen lassen und mir die Sachen erläutert. Hier ist eine Skizze, wie es gehen könnte und schließlich wurde:



Und er ließ mir so einen Strumpfhaltergürtel anmessen und schneidern. Und nun im Einzelnen wie der Strumpf angehängt wird:


Denn Knöpfe kann man nicht an alle Strumpfstoffe annähen, sondern bei feineren Strümpfen ist es besser, sie mit einer besonderen, althergebrachten Drahtschlaufe zu fassen. Hier zwei Zeichnungen, solche Drahtschlaufen sind eleganter als der Knopf mit der Litze. Und sie können feiner in der Länge eingestellt werden. Man kann sie auch für Feinstrümpfe (Seide, Nylons und so weiter) benutzen, doch das war nicht meine Sache. Frauen haben das oft so – wenn sie überhaupt Lange Strümpfe tragen. 



Und hier die Drahtschlaufe vergrößert. „Du klemmst den Strumpf zwischen die Schlaufe und die Lasche mit dem Knopf.“

Diese Schlaufen werden industriell gemacht, und sie sind in Kurzwarenläden erhältlich. Zuerst war es ein sehr eigenartiges Gefühl, wenn der Strumpfhalter den Strumpf hielt und oben in der Hose verschwindet und irgendwo an der Uterwäsche befestigt ist. Im eleganten Fall ist der Strumpfrand nicht zu sehen, und der Halter schon gerade nicht. Doch meistens ist es nicht so, wie ihr auf dieser Zeichnung sehen könnt, der Knabe sah so ähnlich aus wie ich mit 11 Jahren:



Dieses hätte ein Wunschbild von mir sein können, denn ich liebte sehr kurze Hosen und habe sie oft noch hoch gekrempelt. Und es war ein eigenartiges, sehr angenehmes Gefühl, dazu Lange Strümpfe zu tragen, bei denen manchmal die Haut – und auch mal ein Strumpfhalter raussahen. Gerne hatte ich es auch, wenn die anderen Kinder das bemerkten und hinsahen. Bald hatten auch ein paar weitere Mitschüler Lust sich so zu kleiden. Ich empfand diese Kleidung als eine spezielle Knabenkleidung. Es war unsere Jungens-Besonderheit – wenn auch Mädchen mehr und mehr zu Langen Strümpfen übergingen,

– nämlich so.

Onkel Paul´s Tochter Theresia machte es auch Spaß, und der stolze Vater ließ diese Zeichnung von ihr anfertigen. Theresia sagte schließlich, „ich habe entdeckt, daß zu einem Rock Lange Strümpfe gehören, ebenso wie ein Unterrock mit weißen Spitzen. Und die Strumpfhalter sind das Besondere daran. Das ist doch Mädchen-Art!“ Das hat mich sehr berührt, und ich musste dem – fast unter Rührungstränen – zustimmen. Wenn ich damals auch nie einen Rock trug – das habe ich erst 20 Jahre später begonnen. Obwohl ich das Sehnen schon hatte seit ich mit 8 das Bild eines schottischen Jungen im Schottenrock gesehen hatte und das Sehnen danach aufkam und mit den Jahren immer stärker wurde.

Die Strümpfe waren nicht nur eine Mode-Erscheinung, sondern es war manchen von uns eine Freude, sie zu tragen. Besonders dann, wenn ich sehr weite kurze Hosen trug, wie Turnhosen etwa. Da war auch mal ein Schamgefühl. Es gab ein Foto, da halte ich verschämt meine Hände auf die rausguckenden Strumpfhalter, da die Hosen zu kurz waren, um sie ganz zu verstecken. Oder dieses: manchmal steckten wir unsere Händen oben in die Strümpfe - wie sonst in die Hosentaschen:



Das ist mein Freund Anu, aber ich sagte Ani zu ihm, war ich viel zusammen. Von Anfang an machte er mit den Langen Strümpfen mit. Wir machten mal zusammen eine Fahrradtour und zelteten in der Natur. Da lernten wir, uns sehr zu lieben, weit über Freundschaft hinaus. Und unsere andere Kleidung war dabei wichtig, lies mal dieses:  

Sechstens -TANTRA MIT 15, GEMEINSAME RADTOUR IN MÄDCHENKLEIDERN,
ein Märchen



Manchmal schliefen Ani und ich zusammen im selben Bett, kuschelten miteinander, streichelten unsere Wangen, küssten uns, ganz nahe und dicht.








1 Kommentar:

  1. Ich musste als JUnge bis zum 14.Lebensjahr auch noch lange Strümpfe tragen. Bin Geb.Jahrgang 1945. Wie habe ich diese meist von meiner Tante Rosi selbstgestrickten Teile gehasst.Sie wurden an den Strapsen eines so genannten Strabsleibchens festgemacht das am Rücken mit einer Häckchenleiste stramm verschlossen wurde, und das ich alleine nicht ausziehen konnte- Waren in der Schule wenn geheizt war oft ganz schön warm. Wenn es besonders kalt war musste ich eine ebenfalls gestrickte Art von Strumpfhose drüber ziehen die unheimlich warm war. Da hat es manchmal Tränen gegeben aber meine strenge Mutter kannte keinen Pardon, Wenn ich mal jammerte und mich beschwerte bekamm ich höchstens den nackten Po voll mit einem großenn Kochlöffel. Die schlimmste Strafe für meine Beschwerden war dass ich dieses Teil einmal eine ganze Woche lang dieses "Folterinstrument" Tag ud Nacht tragen musste (auch ins Bett !) Ich habe mich nie mehr beschwert ! So war das damals eben. Krank geworden bin ich allerdings im Winter fast nie. Da hätte ohnehin die nächste "Mißhandlung" bedeutet, einen feuchtwarmer Wickel (Tragezeit meist von 19.30 bis Mitternacht, und wenn ich besonders gejammert und gebettelt habe dann blieb er bis zum Morgen an.) So lange ich den feuchtwarmen Wickel anhatte durfte ich auch nicht auf die Toilette und musste Windeln und Gummihose tragen. Es war die Hölle, aber was wollte man als hilfloser Junge in den 50er Jahren schon machen. Weiß aber dass es den meisten meiner Mitschüler in der angeblich so "guten alten Zeit" auch nicht besser ergangen ist. Und wenn es einmmmal keie langen Strümpfe waren dann kammen die langen Futterunterhosen mit Kniestrümpfen zum Einsatz. Glaube nicht dass es heute noch viele Kinder gibt die so behandelt werden.Drum war ich erstaunt als sich neulich mein 12jähriger Großneffe anvertraut hat dass seine Mutter noch genauso handeln würde und er beim geringsten Anzeichen einer Grippe mit einem feuchtwarmen Wickel ins Bett gesteckt werde und tüchtig schwitzen müsse. Auch hier Tränen und Proteste zwecklos. Es kann ihm sogar bei den ersten Anzeichen einer Grippe passieren dass er besonders warme Unterwäsche anbekommt, und das bedeutet bei ihm so viel ich weiß eine Garnitur grauer oder weißer Futterunterwäsche.Da hat er auch nix zu lachen. Er muss oft auch noch Strickstrumpfhosen tragen wenn nicht gerade Turnunterricht ist.

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